WALDBRAND IN GUTENSTEIN, WEISSENBACHGRABEN

Am Samstag, den 10. Juli wurde die FF Pernitz um 09:42 Uhr zu einem Waldbrand, der durch ein Gewitter in der Nacht von 08. auf 09. Juli entstanden ist, mittels Sirene, Pager und Blaulicht-SMS gerufen. Ein Pilot eines Flugzeuges hat den Brand – unbestätigten Meldungen zufolge – gemeldet.

19 Mann rückten mit dem TLF 4000 und dem Kleinlöschfahrzeug zum Einsatzort im Weißenbachgraben im Klostertal aus. Die Brandstelle lag in einem äußerst schwer zugänglichen Bereich des Weißenbachgrabens, in dem es keine Forststraßen gibt, lediglich einen Hohlweg, der aber nur mit einem Traktor befahrbar ist. Dieser war aber auch selbst für den Traktor nur bis zur Hälfte befahrbar, aber immerhin konnte bis dahin das benötigte Werkzeug und die Geräte gebracht werden. Ab da musste es händisch weitertransportiert werden. Die Aufgabe der FF Pernitz bestand darin, zum einen beim Aufbau einer Relaisleitung mitzuhelfen und zum anderen eine Saugstelle beim Weißenbach zu errichten.Um die Löschwasserversorgung auch wirklich gewährleisten zu können, wurde auch ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet, die das zusätzliche Löschwasser vom Kalten Gang brachten.

Die Kameraden der FF Gutenstein hatten von Beginn an händisch Gräben rund um die Brandfläche gegraben, um ein Ausbreiten zu verhindern bzw. zu vermindern.

Die Situation erforderte es, weitere Mannschaft zu alarmieren. Um 12:29 Uhr löste die Bezirksalarmzentrale in Pernitz noch einmal die Sirene und die Pager aus. Weitere 9 Mann rückten dann mit dem Mannschaftsbus zum Einsatz aus.

An einem geeigneten Platz in der Nähe des Brandes wurde eine Lagerfläche für weiteres Material, das der Hubschrauber bringen sollte, eingerichtet. Dazu mussten einige kleinere Föhren gefällt werden. Dabei wurde der erste Verletzte verzeichnet. Ein Pernitzer Floriani fügte sich mit der Motorsäge einen Schnitt quer über das linke Knie zu. Umgehend wurde organisiert, dass er mit dem Hubschrauber zur Rettung an der Klostertalstraße geflogen und weiter in das Krankenhaus gebracht wurde.

Aus diesem Grund wurde vorsichtshalber auch die Bergrettung der Ortsstelle Pernitz angefordert, um im Notfall im unwegsamen Gelände eingesetzt zu werden. 6 Mann/Frau versahen von 14:00 – 18:30 Uhr Dienst bei der Ablaufstelle auf der Wiese entlang der L134 (Klostertalstraße Abzweigung Weißenbachgraben).

Auch die relativ neu installierte „Waldbrandgruppe 15“, ein Sonderdienst Wald- und Flurbrandbekämpfung des NÖ Landesfeuerwehrverbandes, wurde alarmiert.

Zwischenzeitlich konnte mit zwei Tragkraftspritzen zwar Löschwasser zu einem Teil des Brandplatzes gepumpt werden, die Belastung der Pumpen war auf Dauer jedoch nicht zumutbar. Die angeforderte Hubschrauberunterstützung flog dann weitere zwei Pumpen in das Gelände. Damit konnte sichergestellt werden, dass ausreichend Löschwasser zum

ca. 230 Meter höher liegenden Einsatzbereich transportiert werden konnte, um diesen Quadratmeter für Quadratmeter händisch umzugraben und abzulöschen. Diese Tätigkeit wurde von den insgesamt fünf Hubschraubern der Polizei und des Bundesheeres aus der Luft mit Löschwasserbehältern unterstützt und bis ca. 18:00 Uhr erfolgreich durchgeführt. Ein Kamerad der FF Neusiedl hat während der Grab- und Löscharbeiten zu viel Brandrauch eingeatmet. Er zeigte Anzeichen einer Rauchgasvergiftung. Auch ihn brachte der Helikopter der Polizei zur Rettung, welche ihn dann in das Krankenhaus brachte.

Die Einsatzleitung entschied im Laufe des Nachmittags, für die Nachtstunden eine Brandsicherheitswache anzufordern. Der Katastrophenhilfszug des Abschnittes Wr. Neustadt Nord traf um ca. 18:00 Uhr ein und übernahm die Überwachung in den Nachtstunden. Falls es in der Nacht notwendig wird, wurde ein faltbarer Löschwassertank mit 2.000 – 3.000 Liter Inhalt aufgestellt.Für die Verpflegung sorgte der Versorgungsdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes.

Um 05:30 Uhr des 11. Juli trafen sich die am Vortag eingesetzten Feuerwehren des Abschnittes Gutenstein wieder. Sie lösten die Brandwache wieder ab um die Löschleitung abzubauen und ihre Geräte und Ausrüstungsgegenstände  abzuholen. Dabei waren wieder zwei Hubschrauber der Polizei behilflich. Im Feuerwehrhaus Pernitz wurde alles gereinigt und wieder einsatzbereit gemacht. Neun Mann der FF Pernitz mit vier Fahrzeugen beteiligten sich bis ca. 12:00 Uhr daran.

Den beiden Verletzten geht es den Umständen entsprechend gut, sie befinden sich in häuslicher Pflege. Die FF Pernitz wünscht gute Besserung.

Die genaue eingesetzte Mannschafts- und Fahrzeugstärke ist der FF Pernitz nicht bekannt.

Faltbarer Löschwassertank
Löscheinsatz mit Helikoptern
Abtransport eines Kameraden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung

Weitere Berichte und Fotos befinden sich auf der Webseite des Bezirksfeuerwehrkommandos Wr. Neustadt – www.bfkdo-wiener-neustadt.at